Klimawandel: Neue Hai-Arten in der deutschen Nordsee?
Immer wieder werden fremde Hai-Arten in der Nordsee gesichtet. Handelt es sich nur um Durchzügler? Oder beschert uns die Meereserwärmung neue Arten?
Weltweit gibt es über 500 Hai-Arten. In der deutschen Nordsee kommen nur drei bis vier dauerhaft vor: Hundshai, Dornhai und Kleingefleckter Katzenhai sind fest etabliert. Beim Weißgefleckten Glatthai ist sich die Forschung wegen der dünnen Datenlage nicht ganz sicher. Außerdem leben hier mehrere Rochenarten, die wie die Haie zu den Knorpelfischen gehören.
Springende Fuchshaie vor Borkum
Wie aber sieht es mit den anderen Hai-Arten aus, die von Zeit zu Zeit in deutschen Gewässern gesichtet werden? Immer wieder kommt es zu solchen Meldungen. Im Sommer 2019 etwa sorgte ein springender Fuchshai zwischen Borkum und Helgoland für Aufsehen, im Herbst 2020 wurde ein weiterer toter Blauhai am Strand von Spiekeroog entdeckt. Auch andere gebietsfremde Haie werden regelmäßig in der deutschen Nordsee beobachtet.
Sind es Durchzügler oder Irrgäste? Oder leben vor unseren Küsten unbemerkt Haie, die Forschende bislang gar nicht auf dem Schirm hatten? Könnte es sein, dass im Zuge des Klimawandels neue Hai-Arten zuwandern?
Anruf bei Matthias Schaber. Der Biologe vom Thünen-Institut für Seefischerei in Bremerhaven ist Experte für Haie und Rochen. Schaber weiß: Steigende Meerestemperaturen haben weitreichende Folgen für das gesamte Ökosystem in der deutschen Nordsee. Am Beispiel von Haien und Rochen lässt sich das gut zeigen. Als Top-Prädatoren stehen sie an der Spitze der Nahrungskette.
Lies mehr im Online-Artikel von NATIONAL GEOGRAPHIC: https://www.nationalgeographic.de/tiere/2024/07/klimawandel-neue-hai-arten-in-der-deutschen-nordsee
Haie im GfI-Fischartenatlas:
Hintergrundfoto:
Riesenhai mit Tauchern Foto: Chris Gotschalk, public domain via Wikimedia.Commons