Pressemitteilung der Bundesanstalt für Wasserbau „Beitrag zur Wiederherstellung der ökologischen Durchgängigkeit“ vom 25.09.20

Fischaufstiegsanlagen an staugeregelten Fließgewässern werden häufig in Schlitzpassbauweise hergestellt. Die Vorteile dieses Bautyps sind seine vergleichsweise platzsparende Bauweise und die erwiesene Praxistauglichkeit.
„Mit den in den BAWMitteilungen Heft 106 publizierten Beiträgen können wesentliche Wissenslücken zur Hydraulik von Schlitzpässen geschlossen werden“, so Roman Weichert, Leiter des Referats Wasserstraßen und Umwelt.

Hintergrund: Für das Schwimmverhalten der Fische in einem Schlitzpass sind die komplexen Strömungsvorgänge von entscheidender Bedeutung. Aus diesem Grund haben das Institut für Wasser und Gewässerentwicklung des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) und die Bundesanstalt für Wasserbau (BAW) im Rahmen einer mehrjährigen Forschungskooperation grundlegende Untersuchungen zur Hydraulik von Schlitzpässen durchgeführt.

Der erste Beitrag in den BAWMitteilungen Nr. 106 leitet in das Thema ein, benennt die für die Bemessung eines Schlitzpasses relevanten hydraulischen Parameter und erläutert grundlegende Zusammenhänge und Herausforderungen. In den folgenden Beiträgen werden die Ergebnisse der gegenständlichen Modellversuche, die in den Laboren des KIT und der BAW durchgeführt wurden, präsentiert. Beobachtungen im Labor und an bereits realisierten Anlagen zeigen beispielsweise, dass selbst in baugleichen Becken eines Schlitzpasses verschiedene, sich stark unterscheidende Strömungsmuster auftreten können. „Das Auftreten dieser Strömungsmuster und deren Wirkung auf zentrale hydraulische Parameter, wie z. B. Fließgeschwindigkeit, Wassertiefe und Durchfluss, liefern wichtige Erkenntnisse für die Planungspraxis“, so Weichert.

Gegenständliche Modelluntersuchungen zur Hydraulik von Schlitzpässen werden vor-nehmlich zu Forschungszwecken durchgeführt. Für Planungszwecke kommen dagegen eher numerische Verfahren zum Einsatz, um spezielle Fragestellungen für den jeweiligen Standort zu untersuchen. Ein Beitrag in diesem Heft widmet sich daher den Möglichkeiten und Grenzen der numerischen Modellierung von Schlitzpässen. Der abschließende Beitrag beschreibt die Entwicklung einer neuen Methode zur Untersuchung turbulenter Strömungen am Beispiel von Schlitzpässen, die auf lasergestützten Messungen basiert.


Wissenschaftliche Ansprechpartner:

Dr. sc. tech. Roman Weichert-Walthaner


Originalpublikation:

https://hdl.handle.net/20.500.11970/107289


Weitere Informationen:

http://www.baw.de


Hintergrundfoto: GfI (Heiko Brunken)