Pressemitteilung des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) vom

Auseinandersetzung mit einem Tabuthema: Bringen uns Jagen und Fischen der Natur näher?

Wer Fisch, Wurst oder Fleisch kauft und das Tier nicht selbst erlegt, erspart sich das Töten von Tieren und vielleicht auch einen gesellschaftlichen Tabubruch: Jagd und Fischerei stehen in vielen Industrieländern in der Kritik, vor allem wenn sie als Freizeitbeschäftigung ausgeübt werden. Ein Forschungsteam aus den Natur- und Sozialwissenschaften sowie der Umweltphilosophie, darunter Robert Arlinghaus vom Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB), erweitert in einem Perspektivenartikel in Nature Sustainability die Kontroverse „Freizeitnutzung von Wildtieren“ um eine neue Sichtweise: Durch eine emotional intensive Interaktion zwischen Jäger*in oder Angler*in und dem Wildtier kann ein Verantwortungsbewusstsein, ein sogenanntes „Environmental Stewardship“, entstehen, so die Hypothese. Und das wiederum könne ein Anreiz sein, sich ein Leben lang für Umwelt- und Tierschutz zu engagieren. Das Forschungsteam grenzt diese intensive Naturerfahrung von eher oberflächlichen Erlebnissen ab, die mitunter nicht zum Umwelt-Stewardship führen.
Den wissenschaftlichen Artikel in Nature Sustainability lesen: https://www.nature.com/articles/s41893-024-01379-7

Hintergrundfoto: GfI