HERKUNFT DER DATEN

Die Verbreitungsdaten stammen grundsätzlich aus fünf verschiedenen Quellen:

  1. Literaturrecherche (Publikationen, graue Literatur)
  2. In Schriftform publizierte Fischartenkataster der deutschen Bundesländer
  3. Datenbankabfragen von Fischartenkataster der Länder
  4. Citzien Science-Daten (direkt in den Atlas eingegebene, nicht anderweitig veröffentlichte Daten)
  5. Sonstige Datenbanken

1. Literaturrecherche: Ausgewertet werden sowohl Publikationen als auch sog. graue Literatur wie z.B. Gutachten, Infomaterial oder studentische Abschlussarbeiten. Voraussetzungen für die Übernahme der Daten sind zweifelsfreie Angaben zu Art, Ort und Zeit.

2. Fischartenkataster: In Schriftform publizierte Fischartenkataster der deutschen Bundesländer wurden von Hand in Verbreitungspunkte überführt. Soweit in den Katastern geografisch korrekte Verbreitungspunkte angegeben waren, ließ sich bei der Übertragung maßstabsbedingt eine entsprechende Unschärfe nicht vermeiden. Bei Katastern mit Verbreitungsangaben in Form von TK 25-Quadranten wurden die Mittelpunkte der jeweiligen Kartenblätter ermittelt und der Verbreitungspunkt dort gesetzt. Im Atlas erkennbar ist dies am streng geometrischen Raster der Verbreitungspunkte (Abb. 00), die Punkte liegen zudem meist außerhalb von Gewässern.

3. Datenbankabfragen: Von den Ländern Mecklenburg-Vorpommern und Nordrhein-Westfalen sowie von der Österreichischen Bundesanstalt für Wasserwirtschaft (BAW) erhielten wir Datenbankauszüge aus den Landeskatastern.

4. Citzien Science-Daten: Als solche bezeichnen wir Daten, die direkt in den Atlas eingegeben werden und nicht anderweitig veröffentlicht oder gemeldet wurden. Die Eingabe ist möglich für registrierte User. Vor Freischaltung der Daten (d.h. Sichtbarmachung im Atlas) werden die Daten auf Plausibilität geprüft. Dies kann auch in Form von mitgesandten Fotos erfolgen.

5. Sonstige Datenbanken: Hierzu zählen z.B. Datenbanken aus Museen (ichthyologische Sammlungen) oder von Forschungseinrichtugen. Für die Meeresfische konnten wir z.B. auf die PANGEA- Datenbank VON WEM? zugreifen.

GENAUIGKEIT DER DATEN

Die Ortsangabe erfolgt punktgenau in Form von Koordinaten. Bei unscharfen Angaben (z.B. Ortsangabe wie „im Bodensee“) wird der Punkt nach Augenschein in die Mitte der geografischen Einheit gesetzt. In der Datenbank kann dabei der Punkt mit einer Unschärfeangabe in Metern versehen werden. Bei der Zeitangabe ist die genaueste Angabe der Tag des Nachweises. Das System akzeptiert auch Monat, Jahr oder auch Zeitspanne (z.B. „20.06.1999 – 06.02.2005“). Bei den letztgenannten Optionen setzt das System den Nachweistag immer auf den ersten des Monats bzw. des Jahres oder der Zeitspanne. Im o.a. Beispiel wird also „20.06.1999“ angezeigt, bei Jahresangaben analog immer der 1. Januar des Jahres (Eingabe „2013“ ergibt „01.01.2013“).

AKTUALITÄT DER DATEN

Literaturdaten werden regelmäßig aber nicht konsequent systematisch gesichtet. Bei von Dritten übermittelten Daten kann es arbeitsbedingt zu Verzögerungen kommen. Die Redaktion bemüht sich (nachdem das System nun nach längerer Zeit wieder funktioniert; Anm.: Stand Oktober 2019), evtl. noch bestehende Außenstände zügig einzuarbeiten. Bei den Fischartenkataster der Länder sind zum Teil nur die älteren, zu Beginn des Projektes verfügbaren Ausgaben berücksichtigt worden (Tab. 00). Auf eine Aktualisierung wurde verzichtet, da in Zukunft angestrebt werden soll, Daten auf elektronischem Wege zu erfragen. Hierzu musste jedoch erst die Überarbeitung des Systems (Datenbank, Darstellung im Web) abgewartet werden. Dies ist nun mit der Software-Architektur „Biodiversity Warehouse“ erfolgt (Stand: Jahresende 2019).

QUELLENANGABEN

Jeder Verbreitungspunkt ist mit einer Quellenangabe mit zugehöriger Referenznummer hinterlegt. Beim Mouse-Over erscheint dieser im Volltext.

Die Datenquelle erscheint grundsätzlich beim Anklicken eines Verbreitungspunktes. Bei jüngeren Eintragungen in das System erscheint neben dem Kurzzitat zusätzlich eine interaktive Ref.-ID, die beim „MouseOver“ das vollständige Zitat anzeigt (Abbildung).

Bei wenigen älteren Eintragungen erscheint bislang nur ein Kurzzitat. Die Quelle findet sich jedoch im Gesamt-Literaturverzeichnis.

Anzeige der Referenz …

… beim „MouseOver“ über die Referenz-ID (Ref.: 7).

Bearbeitung Österreich

Die Redaktion für Österreich erfolgt durch Prof. Dr. Robert Patzner, Universität Salzburg. Einen Großteil der österreichischen Verbreitungsdaten stellte dankenswerterweise das Bundesamt für Wasserwirtschaft (BAW), Mondsee, zur Verfügung. Diese sind in den Quellenangaben als FDA (Fischdatenbank Austria) gekennzeichnet. Die letzte Abfrage erfolgte 2015.

Fischartenkataster der deutschen Bundesländer

Das Projekt „Fischartenatlas“ begann mit der Idee, zunächst für Deutschland, und dann mit Österreich für beide Staaten zusammen, zusammenhängende Verbreitungskarten zu erstellen und diese im Internet verfügbar zu machen. Eine wesentliche Datenquelle waren von Anfang an die Fischartenkataster der deutschen Bundesländer. Da mittelfristig angestrebt wird, die Daten der Fischartenkataster auch digital zu erfragen, sind die Daten in vielen Fällen nicht auf dem neuesten Stand, um unnötige Doppelarbeit durch die händische Datenübertragung zu vermeiden. Die nachfolgende Übersicht zeigt den Aktualisierungsstand.

Ein Gesamtliteraturverzeichnis wird derzeit erstellt (voraussichtlich verfügbar ab Februar 2020).

STRUKTUR DER DATEN

Die Basis der Verbreitungskarten besteht aus Verbreitungspunkten. Ein Verbreitungspunkt zeigt das Vorkommen einer Art zu einem bestimmten Zeitpunkt an einem Ort an. Organisiert werden die Daten in Form von Records (entsprechend z.B. „Fang“, „Beobachtung“, „Beprobung“). Einem Record, der jeweils mit einer eindeutigen Record-Identifizierungsnummer versehen ist (Record ID) können mehrere Arten zugeordnet werden. Im Datenmodell werden dabei

  • artspezifische Daten (Status, Bemerkungen) und
  • Record-spezifische Daten (Ort, Zeit, Methode, Bemerkungen)

unterschieden. Nicht alle Details eines Datensatzes (z.B. Häufigkeit, Bemerkungen) werden in den Verbreitungskarten bei den Artbeschreibungen angezeigt. Sie lassen sich aber bei der Datenabfrage für weitergehende Auswertungen verwenden. Die Möglichkeit zum Filtern von Daten und deren Export ist ggf. von den Nutzungsrechten der User abhängig. Ein entsprechendes Konzept ist derzeit in Bearbeitung (Stand: 16.10.19).