Die 9. Tagung der Gesellschaft für Ichthyologie fand vom 28.-30.09.2012 im „Aquazoo/Löbbecke Museum“ der Stadt Düsseldorf statt.
Schwerpunktthemen waren:
1. Evolutionsökologie
2. Biodiversität und Taxonomie
3. Wissenschaftliche Aquaristik
Wettbewerb: Bester studentischer Beitrag
Für den besten studentischen Beitrag wurde ein Preis von 300,- € ausgelobt, gestiftet von der Firma Tetra, Melle. Außerdem wurde von der GfI-Jahreshauptversammlung spontan die Auslobung eines weiteren Preises in Höhe von 100,- € beschlossen.
Die Preisträger sind
Aylin Maria Aras – Sind Zuchtformen des Guppys behindert? Vergleichende Untersuchungen zum C-Start von drei unterschiedlich großen Rassen und
Sebastian Hüllen – Schwarz, klein, rätselhaft – eine neue Grundel aus dem Towutisee, Sulawesi, Indonesien.
Es nahmen sechs Bachelor- oder Masterstudenten und Doktoranden am Wettbewerb teil.
Die Jury bestand aus Dr. Bohlen, Prof. C. Dieter Zander, Dipl.-Päd. Gerhard Ott und Stefan Körber.
Tagungsbericht von Gerhard Ott, Flensburg (veröffentlicht: 03. Juni 2013):
„Vom 28. bis 30. September 2012 fand die 9. Tagung der Gesellschaft für Ichthyologie (GfI) in Düsseldorf statt. Die Eröffnungsworte am Freitag, 28. September waren wohl die traurigsten, die Präsident Prof. Dr. Hartmut Greven seit Bestehen der Gesellschaft sprechen musste: „Heute Morgen ist Dr. Rüdiger Riehl gestorben.“ Die folgende Gedenkminute machte jedem Besucher bewusst, dass der Gründungsvater der GfI nicht mehr unter uns weilt.
Das dreitägige Programm der Tagung war in die drei Sessionen „Biodiversität und Taxonomie“, „Evolutionsbiologie“ und „Wissenschaftliche Aquaristik“ eingeteilt; es wurde ergänzt durch freie Themen und Poster.
Den Hauptvortrag zur ersten Session hielt Dr. Jörg Bohlen vom Institut für Tierphysiologie und Genetik der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik über „Geologie, Klimaänderungen und die Vielfalt von Fischen am Beispiel von Schmerlen (Cobitoidea)“. Den zweiten Hauptvortrag „Hybridisierung als Evolutionsmotor bei Groppen im Rhein“ hielt von Dr. Arne W. Nolte vom Max-Planck-Institut für Evolutionsbiologie in Plön. Im dritten Hauptvortrag plauderte Frank Schäfer über die Bedeutung des Zierfischgroßhandels für Aquaristik und Ichthyologie.
Mit dieser Tagung war die GfI wiederholt das Wagnis eingegangen – so Präsident Prof. Greven – die Veranstaltung jährlich stattfinden zu lassen. Diesmal waren besonders viele junge Fischkundler und solche, die es werden wollen, vertreten. Das ist insbesondere deren Mentoren – Prof. Greven (Düsseldorf), Prof. Sven Klimpel (Frankfurt am Main) und Dr. Fabian Herder (Bonn) – zu verdanken. Die Bachelor- oder Master-Studenten und Doktoranden trugen Themen oder Teile davon aus ihren Arbeiten vor.
Erstmalig konnte die GfI Referate prämieren. Die Firma Tetra-Werke (Melle) sponserte den besten Beitrag mit 300,- Euro und die GfI-Jahreshauptversammlung lobte spontan einen weiteren Preis von 100,- Euro aus. Sechs Teilnehmer stellten sich dem Wettbewerb. Die Jury (Dr. Bohlen, Prof. C. Dieter Zander, Dipl.-Päd. Gerhard Ott und Stefan Körber) entschieden sich für Aylin Maria Aras und Sebastian Hüllen. Das erste preisgekrönte Referat befasste sich mit „Vergleichenden Untersuchungen zum C-Start von drei unterschiedlich großen Rassen des Guppys“ – oder populär: Sind Zuchtformen des Guppys behindert? Die Versuche und deren Ergebnisse können dazu beitragen, die Diskussionen zum Thema Qualzuchten von Aquarienfischen zu versachlichen. Das zweite belohnte Referat befasste sich mit einer schwarzen, kleinen und rätselhaften Grundel aus dem Towutisee (Sulawesi, Indonesien). Sie ist über aquaristische Kontakte in die Wissenschaft gelangt und wird demnächst als Towutigobius beschrieben. Beide prämierten Arbeiten zeigen, dass es Schnittstellen zwischen naturforschenden Laien in der Aquaristik und professioneller, institutionalisierter und universitärer Ichthyologie gibt. Diesem Bereich fühlt sich die GfI seit der Gründung immer verpflichtet. Deshalb war auch der Veranstaltungsort Aqua Zoo/Löbbecke-Museum der Stadt Düsseldorf der angemessene Ort. Dort fanden früher schon hochkarätige aquaristische Veranstaltungen mit fischkundlichem Charakter statt.“