Das Leben im Wasser ist in Gefahr

Der Klimawandel und die aquatischen Ökosysteme – keine Erfolgsgeschichte

Wasser ist die wichtigste natürliche Ressource der Erde, Voraussetzung für alles Leben. Aquatische Ökosysteme, seien sie im Süßwasser oder Meer, bieten den Menschen vielfältige Vorteile, wie z.B. die Versorgung mit Sauerstoff, Nahrung, Trinkwasser, zur Beeinflussung des Klimas,  Wasserreinigung, Eindämmung von Überschwemmungen/Dürren, als Erholungsgebiete und für andere Zwecke. Unsere Existenz und unser Wohlbefinden hängen vom guten Funktionieren der aquatischen Ökosysteme ab.

Die aquatischen Ressourcen der Welt sind heute der größten Bedrohung in der Geschichte der Menschheit ausgesetzt – vom Menschen verursacht. Der Klimawandel beschleunigt die Verschlechterung der aquatischen Ökosysteme. Diese gehören zu den weltweit am stärksten betroffenen Ökosystemen – oft unbemerkt von der Öffentlichkeit. Der Artenschwund im Süß- und Meerwasser ist schon dramatisch, aber bis zu 90 % der Korallenriffe werden bis Mitte dieses Jahrhunderts verschwinden, wenn sich die gegenwärtigen Trends fortsetzen.

Wir, die Wissenschaftler der Welt, die sich mit Wasserressourcen aller Art beschäftigen, verbringen unser Leben damit, diese Systeme zu untersuchen. Wir sehen außergewöhnliche und beunruhigende Veränderungen in den aquatischen Ökosystemen der Welt aufgrund des Klimawandels und glauben, dass wir diese mit der Öffentlichkeit weiterhin teilen müssen. Die vom Weltwirtschaftsforum gefundene globalen Risiken bewerteten die Auswirkungen eines Versagens der Klimapolitik. Verlust der biologischen Vielfalt und Wasserkrise gehören zu den fünf größten Risiken des nächsten Jahrzehnts.

Den ausführlichen Bericht “Erklärung der weltweiten aquatischen wissenschaftlichen Fachgesellschaften zur Notwendigkeit, auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse dringend Maßnahmen gegen den vom Menschen verursachten Klimawandel zu ergreifen” mit den beteiligten Institutionen können Sie u. A. auf der Website der GfI (ichthyologie.de) nachlesen. Der Bericht enthält auch eine Liste der über 100 beteiligten Institutionen.

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Verfasser: Gesellschaft für Ichthyologie, 14.09.2020.

Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte die GfI, info@ichthyologie.de.


Dokumente:

World Climate Statement

Press Release Climate Final 91020

World Climate Statement – deutsche Übersetzung : PM_GfI_14_09_2020_Erklärung _weltweiter_aquatischer_Wissenschaftlicher_Vereinigungen


Zur GfI:

Die deutschsprachige Gesellschaft für Ichthyologie e.V. (GfI) ist ein Zusammenschluss von Fischkundler*innen (Ichthyologen*innen) und Interessierten aus allen Bereichen der Fischkunde, wie z.B. Wissenschaft, Fischerei oder Aquaristik.

Im Vordergrund der Aktivitäten steht die wissenschaftliche Beschäftigung mit Fischen und die Schaffung eines deutschsprachigen Forums für Information, Kommunikation und Publikation im Bereich der Fischkunde. Dies soll unter anderem erreicht werden durch:

  • die Förderung der Erforschung der Biologie der Fische unter natürlichen und künstlichen Lebensbedingungen,
  • die Unterstützung ichthyologischer Lehre auf allen Bildungsebenen,
  • die Zusammenarbeit auf nationaler und internationaler Ebene mit Institutionen, Gruppen und interessierten Personen,
  • die Förderung der Berücksichtigung ökologischer Kriterien bei der Nutzung von Fischbeständen,
  • die Unterstützung bei der Veröffentlichung wissenschaftlicher Beiträge,
  • die Förderung der Kommunikation zwischen Personen, die sich mit Fischen beschäftigen,
  • die Durchführung von Fachtagungen,
  • die Herausgabe einer regelmäßig erscheinenden Publikation und
  • die Förderung von Maßnahmen zur Erhaltung der Artenvielfalt und zum Schutz der natürlichen Habitate der Fische, besonders die Unterstützung von Projekten im Arten- und Biotopschutz.

Ein wesentliches Element der GfI-Aktivitäten ist die Ausrichtung der wissenschaftlichen GfI-Tagungen.


Hintergrundfoto: (c) Heiko Brunken, GfI – zur Verwendung mit Quellenangabe gestattet.